Cushing-Syndrom beim Hund

Von Tierärztin Galina Roth, Heppenheim Wald-Erlenbach


Unter Cushing-Syndrom (CS) versteht man ein Überangebot an Glukokortikoiden im Körper. Dieses kann einmal nach einer langfristigen Therapie mit Glukokortikoiden (jatrogene Cushing) entstehen, wie z. B. bei allergischen Haut- oder Atemwegserkrankungen oder auch durch starke Entzündungsprozessen mit starken Schmerzen.

 

Andererseits kann eine Störung im hormonellen Regelkreis im Körper dazu führen. Beim Hund werden Glukokortikoide in der Nebenniere freigesetzt. Unter der anregenden Wirkung des ACTH (Adrenocorticotropen – Hormons der Hypophyse (Hirnanhangdrüse). Wenn ein gutartiges Geschwulst (Adenom) in der Hypophyse entsteht, wird vermehrt ACTH ausgeschüttet und dem zu Folge vermehrt Glukokortikoid produziert.

Liegt hier eine Geschwulstbildung (gutartiger Tumor) vor oder ist diese übermäßig gewachsen, könnte dieses eine andere Ursache für das Überangebot an Glukokortikoid sein. Bösartige Tumore in den Nebennieren sind allerdings eine sehr seltene Ursache für das Cushing Syndrom. Auch ein Tumor oder eine Störung im Hypotalamus kann zu einem Cushing Syndrom führen, da der Hypotalamus die Hypophyse in ihrer hormonellen Produktion beeinflusst. Bösartige Tumore in anderen Organen, wie in der Bauchspeicheldrüse, in der Lunge oder in der Schilddrüse sind aus unbekannten Gründen in der Lage, ACTH zu erstellen. Diese wiederum löst die vermehrte Freisetzung von Glukokortikoid aus der Nebennierenrinde aus.

Tiere mit Cushing-Syndrom leiden meistens an Muskelschwund

Die Symptome sind vielfältig:  Vermehrter Appetit, vermehrter Durst und höhere Urinproduktion. Die Haare werden stumpf und schütter, Haarausfall am Bauch, an den Flanken, die Haut wird dünner mit vermehrter Bildung von Knötchen mit Kalkablagerungen oder Talgdrüsenverstopfungen. Das Kortison ist für den Fettstoffwechsel wichtig. Tiere mit CS verlieren an Muskeln, die Beine werden dünner. Dabei bekommen sie einen Hängebauch und der Bauchumfang vermehrt sich. Sie werden träger, zudem erkranken sie öfters an Infektionskrankheiten, weil das Kortison das Immunsystem schwächt. Knochenprobleme und Schmerzen gehören auch zu den Symptomen des CS.

Das Kortison im Überschuss fördert die Osteoporose (Knochenschwund) mit allem, was leider dazugehört. Rückenschmerzen und Unlust zum Laufen, staksiges Laufen, vermehrte Knochenbrüchigkeit usw. Sogar das Herz wird von dem CS nicht verschont. Erhöhter Blutdruck kann zum Ausfall der körperlichen Ausdauer führen. Es ist bekannt, dass bei Hunderassen, wie Deutsche Schäferhunde, Golden Retriever, Pudel, Dackel, Beagle, Cocker Spaniel, Terrier, Boxer und Pinschern eine Veranlagung zum CS (Cushing Syndrom) vorliegt.

Man spricht in der Homöopathie von miasmatischen Belastungen

Daher suche ich in der Therapie nach alternativen Methoden, wie z. B. der Homöopathie. Hier wird genau diese Prädisposition berücksichtigt. Diese werden von Generation zu Generation immer weiter über Eizellen und Spermatosoiden vererbt. Die miasmatischen Belastungen und die konstitionellen Schwächen sind für die Auswahl der Therapie ausschlaggebend. Es gibt nicht ein einziges Mittel für zwei oder drei Hunde mit CS, sondern für jedes Tier sein similes (spezielles) Mittel – nach dem Prinzip der Homöopathie: Ähnliches mit Ähnlichem heilen.

Hier spielen nicht nur die Symptome eine wichtige Rolle, sondern das gesamte Wesen des Tieres mit seinen Vorlieben und Abneigungen, so wie die Berücksichtigungen der Ursachen (siehe oben). Ein sehr wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines passenden Mittels stellt auch die Veränderungen am Blut und an den Organparametern – vor allem die der Leber. Alles wird analysiert und aus dem Ergebnis wird dem Tier dann ein homöopathisches Mittel zugeordnet. Wenn Hunde schulmedizinisch behandelt werden müssen, dann mit einem Mittel, welches die Freisetzung von Kortison drosselt, aber auch unter Berücksichtigung von eventuellen Nebenwirkungen ausgewählt wird. Diese Hunde werden begleitend mit den entsprechenden homöopathischen Mitteln behandelt.

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